Geschichte von Emmericher Eyland Älteste Überlieferung: Die ersten authentischen Nachrichten des vermessenden “Eilandes gegen Embrich” finden wir 1738 in dem summarischen Registers des Geometers Neuwert. Insgesamt umfasste das Eiland im Jahre 1738 nach dessen Aufstellung 1352 holländische Morgen “gutes Land” und 511 Morgen an “schlechtem Land”. Auf den älteren Karten werden wir vergebens nach dem Namen “Emmericher Eiland” auf der linken Seite des Rheins suchen. Denn jahrhundertelang trug dieses gebiet den Namen: “Heidingswart” - gelegen auf der rechten Rheinseite! 19’tes Jahrhundert:  Emmericher Eyland hat einen französischen Hintergrund: Von 1794 bis 1874 war Emmericher Eyland eine französische Domäne. Dem Herrn Michel Le Jeune zu Paris gehörte bis 1874 23 Besitzungen auf Emmericher Eyland, die er zu einem Preis von 754.000 Francs gekauft hatte. Hierzug ehörten u.a. Hellingshof, Tenhafshof, Nagelgrindhof, Prickenort und Parzelle Sandhügel. 1874 wurde dieser Besitz von dem Holländer Dr. Everwyn zu einem Kaufpreis von 4.000.000 Mark der Witwe des Herrn Michel Le Jeune zu Paris abgekauft. 1900 - 1950: In den Jahren zwischen 1902 bis 1909 war es Pächtern und Interessenten möglich, Land von der Witwe des Dr. Everwyn zu erwerben. Hieraus entstanden Besitztümer, die zum größten Teil bis heute Bestand haben. Durch diese Käufe fand eine Restrukturierung von Emmericher Eyland statt: Um die, schon im Jahre 1842 von Herm. Schepers & Comp., Rees als Käsefabrik erbaute Molkerei, siedelten sich eine Schmiede, ein Kolonialwarenladen mit Schenkwirtschaft, eine Dorfschule und Wohnhäuser der Molkereiarbeiter an. Die “Parzelle Sandhügel” wurde zum heutigen Dorfkern. Natürlich ging der 2. Weltkrieg nicht spurlos am Emmericher Eyland vorbei. Es fanden mehrere kurzzeitige Unterbringungen der Dorfbewohner im Evakuierungs-Lager Hau während Angriffen der Alliierten statt. Von größeren Zerstörungen blieb das Dorf verschont. Dennoch zeugt eine kleine Kriegsgräberstätte von den Gräueltaten des Krieges: 4 nicht am Beisetzungort beheimatete deutsche Soldaten wurden auf dem unentgeltlich zur Verfügung gestellen Grundstück des damaligen Bürgermeisters Johann Heisterkamp bestattet. Für eine würdige Form des Friedhofes wurde eine Gedächniskapelle nach Entwurf des Architekten E. Blank errichtet. Ihre künstlerische Ausgestaltung verdankt sie dem Bildhauer Josef Kopetzky aus Kleve- Kellen. 1949 wurde diese Kriegsgräberstätte eingeweiht, die in dieser Form deutschlandweit einmalig ist. Sie wird von der Stadt Kalkar gepfegt und ist jederzeit öffentlich für Jedermann zugänglich. 1951 - heute:  Molkerei: die 1919 durch ortsansässige Landwirte neu gegründete und durch einen Erweiterungsbau vergrößerte “Molkerei Emmericher Eyland” wurde in den 1960’er Jahren zu einem Landhandel (An- und Verkauf von Getreide und Düngemittel) umfunktioniert. Zeitgleich wurde hier auch eine Raiffeisenbank-Filiale eröffnet. Anfang der 1990’er Jahre wurde dieser Landhandel widerrum um einen großen Raiffeisenmarkt erweitert. Einer Restrukturierung der Raiffeisenmärkte fiel 1997 die Emmericher Eyländer Filiale inkl. Bank zu Opfer. Heute befindet sich hier in diesen Gebäuden ein Lohnunternehmen inkl. Wohnungen. Kath. Volksschule Emmericher Eyland: bis 1967 unterrichtete der Hauptlehrer Franz Wolff in der Kalfackstr. 13 bis zu 20 Schüler. Die einklassige Schule umfasste das 1. bis 9. Schuljahr. Der Lehrer Wolff selbst wohnte auch in dem 1912 erbauten Gebäude. Heute ist die “Alte Schule” zur einen Hälfte ein Wohnhaus und zum anderen wird sie von örtlichen Vereinen genutzt. Auch zu Feierlichkeiten können die Gemeinderäume angemietet werden. Schmiede: Aufgrund neuer wirtschaftlicher Anforderungen passte sich das Geschäftsfeld der Schmiede an: anstatt wie bisher vorwiegend Pferde mit Hufeisen zu beschlagen wurden nach dem Krieg Pumpen, Tränken und Freßgitter für die Landwirtschaft handwerklich gefertigt. Der Dorfschmied Theo Schick war bis zu seinem Tode 2003 aktiv und prägte das dörfliche Bild. Das Gebäude der Schmiede ist auch heute noch im Orignal erhalten. Kolonialwarenladen & Schenkwirtschaft: Nach den florierenden Geschäftsjahren der 1920’ - 30’ger Jahre wurde das Geschäft der Besitzer Reinhard & Adelheid Seesing bis zu deren Tode im Jahre 1959 nur noch mit mäßigem Erfolg weiter geführt. In den Folgejahren entstand ein landwirtschaftlicher Betrieb in den Gebäuden. 2001 wurde hier ein Handwerks-Betrieb gegründet.